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Zielgruppen der Sprachensuite

Das Gespräch zwischen Arzt und Patient ist das Fundament einer guten Behandlung. Patienten wollen gehört werden, wenn es darum geht, ihre Beschwerden diagnostisch einzuordnen und allenfalls zu behandeln. Diese Erkenntnis ist nicht neu, aber sie ist heute aktueller denn je. Immer mehr internationale Ärztinnen und Ärzte arbeiten in Deutschland, immer mehr internationale Medizinstudierende absolvieren ein Vollzeitstudium hier, und auch der Anteil internationaler Patientinnen und Patienten wächst. Gemischtkulturelle Teams im Krankenhaus gehören mittlerweile zum Berufsalltag. Dass die ungenügende Kommunikation und die bei dem genannten Personenkreis vorhandenen sprachlichen Defizite problematisch sein können, ist ein offenes Geheimnis und mittlerweile auch wissenschaftlich recht gut belegt. Dazu gehören zum Beispiel eine erhöhte Wahrscheinlichkeit einer Fehldiagnose, ein gestörtes Vertrauensverhältnis, das Anfordern unnötiger Tests und eine mangelhafte Compliance. Am Ende kann es zum Bruch zwischen Arzt und Patient kommen und zu einem Arztwechsel. Die häufigsten Defizite, die Patienten während eines Krankenhausaufenthaltes beklagen, liegen im Bereich Kommunikation und Aufklärung sowie einer nicht respektvollen Behandlung. Mit dieser Auflistung und der kurzen einführenden Beschreibung sind die wesentlichen Zielgruppen benannt, die in diesem Projekt thematisiert werden. Basis für die Findung dieser Zielgruppen sind zum einen die Beschlüsse der Landesgesundheitsminister in Bezug zu einer einheitlichen Prüfung der Sprachkompetenz der ausländischen Ärzteschaft sowie die Probleme im klinischen Alltag die durch diese Beschlüsse hervorgerufen werden sowie die Prognose der Studie des Wifor Instituts und der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC.

Der in der genannten Studie aufgezeigte entstehende Fachkräftemangel im Gesundheitswesen, ist ein weiteres Argument bei der Ermittlung dieser Zielgruppe. Immer mehr Kliniken greifen deshalb auf ausländische Ärzte und Pflegekräfte zurück. Der Fachkräftemangel bei Ärzten und bei Pflegkräften nimmt lt. dieser aktuellen Studie in Deutschland einen dramatischen Verlauf. Die Experten von PwC und dem WifOR-Institut prognostizieren, dass bis zum Jahre 2020 ca. 340.000 Vollzeitstellen im Gesundheitswesen zusätzlich benötigt werden, davon fallen ca. 110.000 auf das ärztliche Berufsbild. Die entsprechenden Fachkräfte stehen aber in Deutschland nicht zur Verfügung. Die Politik versucht den drohenden Fachkräftemangel im Gesundheitswesen durch ausländisches medizinisches Personal zu kompensieren. Daraus lässt sich ein Bedarf ableiten diese Personengruppe bei ihrer beruflichen Integration zu begleiten.