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Ziele der Sprachensuite

Gerade in computergestützten autonomen Lernumgebungen wird die Effizienz beim Trainieren der Sprachkompetenz von der Kombination der für dieses Ziel geeigneten Aufgabentypen bestimmt. Doch wie sehen eigentlich dafür geeignete Aufgabentypen aus und wie müssen multimediale Aufgabenformate konstruiert sein, damit Lernende bestimmte Grundfertig- bzw. Verstehensfertigkeiten entwickeln bzw. aktivieren können? Um diese Fragen beantworten zu können, ist es  erforderlich, die Grundfertigkeiten des Spracherwerbes und die des multimedialen Selbstlernens miteinander zu verknüpfen.

Bevor man sich mit der medientechnischen Umsetzung näher beschäftigt, muss das Wesen der vier Grundfertigkeiten des Spracherwerbs vertiefend betrachtet werden, denn Hör- Lese-, Sprach- und Schreibfertigkeiten sind eng mit der Medienkompetenz verbunden. Sie sollten deshalb auch in didaktischer Hinsicht zueinander gebracht werden, um die Aufgaben im Sprachlernprozess besser bewältigen zu können.

Die Herausforderung, der man sich bei der Beantwortung der zuvor gestellten Frage stellen muss, besteht darin, die didaktisch-methodischen als auch die medientechnischen Möglichkeiten und Grenzen auszuleuchten. Dazu kommen diverse Aufgaben, wie die Lesekompetenzkonzeption, die das Leistungsspektrum der Sprachensuite abrunden. Die Aufgaben und Anwendungen, die in der Sprachensuite zur Verfügung gestellt werden, richten sich in ihrem kommunikativen und interkulturellen Ansatz an Lernende, die weniger mit grammatischen od. terminologischen Problemen konfrontiert sind als mit bestimmten Gesprächsmustern, Textsorten und kulturellen Erwartungen.

Mit der zugrundeliegenden Konzeption und Philosophie, wird ausländischen Ärztinnen und Ärzten nicht nur in Deutschland, sondern auch in Ihren Heimatländern die Möglichkeit gegeben, orts- und zeitunabhängig die spezifischen Feinheiten der deutschen medizinischen Fachsprache zu erlernen. Durch die vollständige Integration in die mehrsprachige und internationale Lernplattform ,,ILIAS” wird ein System geschaffen, das den Rahmen bildet, den Erwerb fachspezifischer Sprachkompetenz mit interkulturellem Fokus für ausländische Ärztinnen und Ärzte, Medizinstudenten sowie medizinischem Personal aus Pflege und angrenzenden Bereichen zu unterstützen. Das in das interaktive Textsystem integrierte Timeline-Coaching, wird im Kontext von virtuell-kollaborativen Lernszenarien als die Art und Weise verstanden, wie jemand seine Zeit und Lernprozesse in virtuellen Räumen strukturiert und abspeichert. Es rundet die Lernprozesse beim Erwerb der deutschen medizinischen Fachsprache ab, denn es ermöglicht dem genannten Personenkreis, die sprachliche Interpretation der in einem Text vorkommenden Satzstrukturen gemeinsam mit Kollegen in den jeweiligen Heimatländern vorzunehmen. Nicht nur die sprachliche Interpretation lässt sich mit dem integrierten Timeline-Coaching realisieren, sondern auch die begrifflichen Unterschiede in Bezug auf die Kultur des jeweiligen Landes.

Mit der Sprachensuite wird ein idealer Rahmen für eine auf den neuen technologischen Möglichkeiten basierende Vermittlung fachspezifischer Sprachkompetenz geschaffen. Die Nutzung des virtuellen Kontextes ,,Internet” mit seinen virtuell-kollaborativen Kommunikationsformen ermöglicht ausländischen Ärzten aus aller Welt nicht nur die synchrone, mündliche, schriftliche und visuelle Zusammenarbeit, sondern auch, ihre Sprachkompetenz in einer Tandempartnerschaft mit Ärztinnen und Ärzten in Deutschland zu professionalisieren. Die Sprachensuite und insbesondere das Interaktive Textsystem ist somit nicht nur eine Basis für den autodidaktischen Erwerb der Sprachkompetenz, sondern kann auch als Grundlage für die inhaltliche und fachliche Auseinandersetzung in virtuellen Konferenzräumen dienen.

Das Hauptziel bei der Arbeit mit Fachtexten ist also nicht die Erschließung der grammatischen Strukturen eines Textes, sondern die Entwicklung von Verstehenskategorien. Die Bildung  dieser Verstehenskategorien erfolgt nicht nur auf einem konkreten authentischen Fachtext, sondern sie geht auf die typischerweise vorkommenden Denkmuster und der diesen zu Grunde liegenden sprachlichen Einkleidung ein. Somit wird die Grundlage geschaffen, in der alltäglichen Praxis den inhaltlichen Bedeutungsgehalt von Wörtern und Sätzen auf andere Kontexte zu transferieren.